Es war kalt, es war stürmisch, es war super! Es waren dabei: Dagmar, Tina, Kristiane, Gabi, Gerd, Arnim, Achim und ich, Otwald. Reinhardt stieß noch am Montag dazu. Er hatte aber ein Date bei Diana.
Das innen angeraute Langarmtrikot hatte ich eigentlich nur eingepackt, weil noch Platz im Koffer war und weil man ja nie wissen kann. Es wurde aber zur Standardbekleidung. Genau wie die 3/4Hose und der Windschutz.
Aber fangen wir mal von vorne an.
Tag 1. Achim hatte für die Anreise zum Flughafen den Zug vorgeschlagen. Früh aufstehen mußte man so oder so, denn der Flieger sollte 09:05 abgehen. Aber so kamen wir erstmals in den Genuss mit dem neuen Sky-Train vom Bahnhof bis in die Abflughalle von DUS zu schweben. Das war perfekt!
Und genau so reibungslos ging es mit Air Berlin auf die Insel.
Im Hotel und im Hürzelerkeller mit 500 Rädern wurden wir bereits erwartet. Bestellte Räder, Pumpen, Tachos, alles waren schnell übergeben, nur das Wetter spielte noch nicht mit. Die Straßen und Gehwege glänzten so komisch.
So wurde kurzerhand die erste Ausfahrt auf Tag 2 verschoben. Niemand wollte schon am ersten Tag einen nassen Hintern bekommen.
Tag 2, Sonntag 10 Uhr. Furioser Start mit 1Std. Wartezeit wegen falscher Pedale an Achims Rad. Dafür musste er bis zur Pause führen. Bei 14°C mit sonnigen Abschnitten und Starkwind von See wurden wir förmlich über die Insel gepustet. Es war manchmal schon grenzwertig. Doch unsere Gruppe funktionierte hervorragend. Die starken Fahrer, wie Gerd und Arnim, bemühten sich nach Kräften uns die Gegend zu zeigen und vor Wind zu schützen.
Ein Pausieren am Büdchen war nicht möglich, da der Wind bereits die Stühle, Tischdekorationen und Getränkekarten zerlegt hatte. Also haben wir uns weiter auf das frequenz- bzw. kraftorientierte Windschattensuchen konzentriert. Die Pause haben wir dann in den geschützten Innenhof von Petra verlegt. So konnte der warme Kaffee wenigstens für einige Momente seine wohlige Wärme auf Finger und Gaumen verbreiten.
Tag 3+4, Wetter unverändert. In Orient sackte dann die Temp. bis auf 12°C ab, und bei der ostseitigen Abfahrt verhinderten heftige Windböen einen rasanten Sturzflug. Aber es hat allen Spaß gemacht. Das merkte man spätestens in Toni´s Tango Bar, wo geflachst und gebrägelt wurde.
Und mit der Sonne über dem Meer gingen auch diese wunderschöne Tage dann langsam zu Ende.
Nach der Halbpension trafen wir uns dann immer in Massilia´s Pizzeria am Boulevard. Hier wurde man auch nicht ständig aufgefordert, hochwertige Uhren oder knallbunte Markensonnenbrillen zu Happy-Hour-Preisen zu kaufen.
Tag 5, Ruhetag! Ich war fertig! Ich musste meinen Ruhepuls mal auf unter 100 bringen. Das ging am besten mit Sektchen vom Frühstücksbuffett.
Achim und Kristiane haben an diesem Tag eine Radwegwanderung nach Palma und zurück gemacht. Arnim ist die 120 km besonders schnell gefahren, um auch noch etwas vom Ruhetag zu haben.
Tag 6 folgte dann eine unplanmäßige Königsetappe. Der Wind blies günstig in Richtung Sant Salvador. So war die Hinfahrt kein Problem. Ich wollte aus Temperaturgründen ja eigentlich gar nicht da hochfahren, es war am Fuße schon kalt genug. Doch mit der Aussicht auf einen gemütlichen Kaffee, da oben, wurde ich Weichei dann geködert.
Oben angekommen war dann die einhellige Meinung dass es doch zu kalt sei für eine Pause und man hätte die Räder nicht im Blick. (Auf Höhe 509m soll es ja vor Raddiebe nur so wimmeln!)
„Lasst uns mal lieber wieder runter fahren, bevor wir auskühlen!“ Unten gab es dann die berühmten Artamuffins mit Kaffee, bevor es mit Gegenwind zurück ging. Und mit der Sonne über dem Meer ging auch dieser wunderschöne Tag bei Toni und später dann bei Massilia beim gemütlichen Plausch langsam zu Ende.
Tag 7, Freitag, war dann Familientag. Gabi habe ich morgens mit einem Tourenvorschlag zum Randa überrascht. „Ist der steil?“ „Neeeiiin, der ist nicht steil!“ Unterwegs trafen wir dann zufällig unsere andere Familientruppe. So haben wir gemeinsam den Randa gestürmt und uns dann wieder getrennt. Oben war es aber auch wieder zu kalt für die gewohnte Pausenverpflegung, also wieder runter. Ab zum Büdchen. Hier war es angenehm sonnig und wir konnten für K&K sogar draußen sitzen. Der Wind hatte nachgelassen und spielte nur noch mit den Servietten.
500m vom Büdchen entfernt gab es dann noch etwas Kulturhistorisches, denn dort konnte man die TALAIOT´s besichtigen. Das sind prähistorische Steinhäuser der Ureinwohner von Malle.
Und mit der Sonne über dem Meer ging auch dieser wunderschöne Tage bei Toni langsam zu Ende.
Tag 8, Samstag, Tag der Abreise, aber nicht ohne vorher noch eine Radtour gemacht zu haben.
Der Wind hatte gedreht und kam nun aus Richtung Sineu. Also wir 4 Männer nix wie hin. So hatte die letzte Rückreise wenigstens Rückenwind, unterbrochen von K&K.
Dann war es soweit: Auschecken, Radrückgabe, Taxi zum Flieger, alles easy, bis Dagmar uns mitteilte, dass der Flieger überbucht sei.
An allen Check-ins wurden die DUS-Reisenden gefragt, ob sie nicht vielleicht für Geld einen Tag länger bleiben, oder vielleicht einen Abstecher nach Alicante oder nach Berlin machen wollten.
Alle entschieden sich für DUS, bis auf Zwei. Aber das ist eine andere Geschichte.
Abschließend sei noch erwähnt, dass wir eine wirklich tolle Truppe waren und dass es keinen Defekt, keinen Platten und vor allen Dingen keinen Sturz gab, und die Mallorquiner backen immer noch hervorragenden Kuchen. Da fahr´n wir nächstes Jahr wieder hin.
Euer
Otwald Bruns
Staubwolke Krefeld