Presseberichte

RP vom 21.08.2020

WZ vom 21.08.2020

Archivierung von fast 90 Jahren Vereinsgeschichte

Krefeld.  Der Radsportverein „Staubwolke Krefeld“ gibt sein Archiv in professionelle Hände. Die Akten können jetzt im Stadtarchiv Krefeld eingesehen werden.

Aus einer Ansammlung verstaubter Akten wird ein geordnetes Archiv: der Traditionsverein „Staubwolke“ Hat seine Vereinsüberlieferungen an das Stadtarchiv Krefeld übergeben.

Bekannt ist der 1930 gegründete Radsportverein vor allen durch seine Rennen „Rund um die Sparkasse“ und den „Großen Mücke Preis“. Radsportprofis wie Hennes Junkermann, Günther Schuhmacher und Klemens Großimlinghaus sind bereits für die „Staubwolke“ gefahren. Mittlerweile sei der Verein eher für „Freizeitfahrer höheren Alters“, erklärt der Ehrenvorsitzende Herbert Hoenen. Junge Interessierte würden direkt an die „Staubwolke Fischeln“ weitergeleitet, berichtet er weiter. Gerade deshalb sei es wichtig die Archivierung der Vereinsunterlagen in professionelle Hände zu geben.

Archivar Andreas Münzer sichtete und bewertete die Unterlagen. Die 45 Verzeichniseinheiten sind jetzt auf einem Regalmeter im Stadtarchiv zugänglich und umfassen neben Fotos und Zeitungsartikel auch Sitzungsprotokolle und die Vereinssatzung. Das älteste Dokument ist von 1919, also noch von vor der Vereinsgründung. Zu den Papier- und Flachmaterialien kommen 25 Plakate und einige Realien, wie Wimpel, Plaketten und Teller.

Münzer selbst Sportfan, beschreibt die Sammlung als „vielfältig und interessant“. Stadtarchivar Olaf Richter erläutert, Akten dieser Art seien “lebendiger als die städtischen Verwaltungsakten.“ Das Krefelder Archiv habe, wie es bei vielen Kommunalarchiven der Fall sei, ein „Defizit in der Sportgeschichte.“ Dieses solle durch die Übernahme von Vereinsakten mit der Zeit ausgeglichen werden. Dafür stehe man im Kontakt mit weiteren Vereinen unterschiedlicher Sportarten, die nicht näher benannt wurden.

Nicht an das Stadtarchiv abgegeben wurden zwei außergewöhnliche Realien: der Verein ist im Besitz einer Stehermaschine aus der Vorkriegszeit und eines Rennrades aus der Nachkriegszeit. Die noch privat bei Vereinsmitgliedern aufbewahrten Objekte sollen bald als Exponate an ein Museum gegeben werden.

 

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